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Freie Stellen

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Ein Blick zurück auf unser Programm 2011 Eins auf die Fresse

Matze hat sich erhängt. Lucky hat ihn beerbt. Minnie hat ihn ausgelacht. Lana hat ihn beweint. Sven hat ihn nicht gekannt. Herr Ratzenauer hat von allem nicht gewusst. Herr Dr. Förster will jedes Aufsehen vermeiden, Frau Schmitt macht sauber und ein Pfarrer betet… Irgendetwas stimmt nicht in der Klasse von Lucky, Minnie und Lana. Das hat auch Sven bald raus, der neu in die Klasse kommt. Es muss etwas mit Matze zu tun haben, der sich das Leben genommen hat. Gemeinsam suchen die vier Jugendlichen nach dem Motiv des Selbstmordes. Doch Mitschüler, Eltern und Lehrer versuchen von der eigenen Verantwortung abzulenken, schuld sind immer die anderen. Nach und nach kommen die Hintergründe des Suizids ans Licht – es entsteht ein Mosaik der Ver­wicklungen für alle Beteiligten. Lana, Minnie, Sven und Lucky geraten dabei in zahlreiche Konflikt- und Gewalt­situationen: Es geht ums Abziehen, ums Abzocken, um Erpressung, um Mob­bing, ums Draufhauen, ums Weg­schauen und Mitmachen und schließlich um Liebe und Verteidigung – und bald haben die vier mehr mit der Tat zu tun, als ihnen lieb ist. Auf der „kleinen bühne“ ist „Eins auf die Fresse“ in einer Inszenierung von Frank Landua zu sehen. Es spielt der Jugendclub der Volksschauspiele Ötigheim, der sich dem Thema mit direkter Jugendsprache, viel Engagement und Spielfreude annimmt. Eine gelungene Mischung aus  brisantem Stoff und theatralischem Vergnügen, die hoffent­lich nicht nur im Schul­unterricht sondern auch in der Familie zu vielen Diskussionen anregt.

Besetzung

Regie, Bühnenbild und Kostümbild Frank Landua, Bühne Michael Lerner, Kostüme Christel Wild, Garderobe Leonie Nold, Regieassistenz und Soufflage Felix Behringer, Santina Heitz, Tontechnik Wolfgang Höfele, Lothar Höfele, Steffen Sachsenmaier, Lichttechnik Konstantin Adam, Johannes Kohm, Thorsten Wild, Sebastian Haas

PERSONEN

Lukas Kunewski, genannt Lucky Sven Engel, Jan Pisterer, Marie Luise Blohme, genannt Minnie Nina Leber, Katharina Nagel, Lana Schmitt Judith Herz, Sarah Pisterer, Sven Sommerland Nico Behringer, Alexander Höfele, Frau Erbach, Mutter von Mathias Desiree Brenner, Sarah Stolzer, Herr Erbach, Mathias’ Stiefvater Tobias Kleinhans, Lukas Tüg, Frau Schmitt, Lanas Mutter Carolin Kohm, Melanie Wild, Herr Kunewski, Luckys Vater Fabian Hegele, Johannes Kühn, Herr Sommerland, Svens Vater Nicolas Kaiser, Thomas von Rotberg, Frau Blohme, Minnies Mutter Carolin Kohm, Melanie Wild, Herr Ratzenauer, Klassenlehrer Tobias Kleinhans, Lukas Tüg, Herr Dr. Förster, Schulleiter Felix Behringer, Johannes Kühn, Ein Pfarrer Nicolas Kaiser, Thomas von Rotberg

Pressestimmen

EINS AUF DIE FRESSE IST NICHTS FÜR SCHWACHE NERVEN

Nein, leichter Stoff ist es nicht, den die Volksschauspiele Ötigheim bei ihrer letzten Premiere des Jahres am Samstagabend auf der kleinen bühne präsentierten. Eins auf die Fresse, gespielt von Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren, regt zur Diskussion an. Zur Diskussion über Gewalt, Erpressung, Einschüchterungsmanövern, Beleidigungen und Teilnahmslosigkeit. Dabei schreckt Regisseur Frank Landua nicht vor drastischen Bildern zurück. Die Besucher empfängt schon beim Betreten des Theatersaals ein Bild, das man so sicher nicht erwartet hat. Auf der Bühne steht ein Sarg, ringsherum liegen Blumen. Matze ist gestorben. Er hat sich erhängt. Seine Klassenkameraden versuchen auf völlig unterschiedliche Art und Weise damit fertig zu werden. Da ist Lucky (hervorragend verkörpert von Jan Pisterer), der coole Anführer und Bestimmer, Minnie (Nina Leber), die aus bestem Elternhaus kommt und zwischen Bewunderung und Abneigung zu Lucky hin- und hergerissen ist, und Lana (Judith Herz), die ihre Gefühle zu Matze nicht verstecken kann. Sie alle haben mit Matzes Tod zu tun, sie alle waren seine Klassenkameraden und suchen nun nach dem Motiv des Selbstmordes. Mit hineingezogen wird auch der schüchterne Sven (Alexander Höfele), der von Lucky unterdrückt wird und sich erst langsam zu wehren beginnt. Mit der Besetzung der Rollen hat Regisseur Frank Landua bei den vier Hauptdarstellern einen Volltreffer gelandet. Überzeugen können auch die anderen Akteure, wenn man davon absieht, das es immer schwierig ist, als Jugendlicher einen Erwachsenen zu spielen. Dies gelingt Felix Behringer als Schulleiter Dr. Förster ebenso gut wie Lukas Tüg als Klassenlehrer Ratzenauer. Auch die Eltern der vier Jugendlichen Schüler werden von den 14- bis 18-jährigen verkörpert. Desiree Brenner gibt die trauernde Mutter von Matze, Tobias Kleinhans seinen Stiefvater. Komödiantisches Talent lässt Carolin Kohm als Lanas Mutter und Putzfrau von Svens Vater (Nicolas Kaiser) aufblitzen, während Johannes Kühn den kumpelhaften Vater von Lucky spielt. Dabei könnte die Mitte der 1990er Jahre von Rainer Hachfeld geschriebene Geschichte sicher auch in einer Schule im Landkreis Rastatt spielen. Jeder hat dabei die Möglichkeit, sich in einer der Figuren wiederzuerkennen: sei es als Jugendlicher in der Rolle von Lucky, Minnie, Lana oder Sven oder als einer ihrer Elternteile. Oder vielleicht als Lehrer oder Schulleiter, die auf der einen Seite versuchen, den Selbstmord ihres Schülers aufzuklären, auf der anderen Seite aber auch versuchen, sich selbst zu verteidigen. Rainer Hachfeld hat Eins auf die Fresse nach einem Jahr intensiver Recherche und vielen Gesprächen mit Jugendlichen, Lehrern, Schulpsychologen, Streetworkern, Jugendrichtern und den Initiatoren eines Vereins entwickelt, der sich um suizidgefährdete Jugendliche kümmert. Regisseur Frank Landua ist es erneut gelungen, den nicht immer leichten Stoff sehr überzeugend auf die kleine bühne der Volksschauspiele zu bringen. Quasi nebenbei hat sich dabei gezeigt, dass die kleine bühne die Talentschmiede der Volksschauspiele ist, denn für einige Akteure war es der erste Auftritt vor großem Publikum. Ein Publikum, das sich vor ausverkauftem Haus mit lang anhaltendem Beifall bedankt und das sich nachdenklich auf den nach Hause Weg macht. Denn eines ist klar: Eins auf die Fresse zeigt die Problemfelder junger Menschen vielschichtig auf und ist deshalb auch für Jugendliche und ihre Eltern besonders zu empfehlen. (Stephan Friedrich)

TRISTES BÜHNENBILD SPIEGELT SEELENLEBEN

Eins auf die Fresse heißt das neueste Stück der Volksschauspiele in Ötigheim, das am Samstag, 22. Oktober, Premiere auf der kleinen Bühne feiert. Regisseur Frank Landua, der in Ötigheim bereits mit dem kleinen Horrorladen und dem diesjährigen Kinderstück Peter Pan… große Erfolge feiern konnte, setzt dieses Mal ganz auf jugendliche Schauspieler im Alter zwischen 14 und 18 Jahren. Das rund zweistündige Stück aus der Feder von Rainer Hachfeld handelt von Gewalt auf dem Schulhof und familiären und schulischen Hintergründen. Die Geschichte beginnt am Grab des Schülers Matze, der Selbstmord begangen hat. Auf der Suche nach den Motiven des Selbstmordes geraten die vier Jugendliche Lucky, Minnie, Sven und Lana in exemplarische Konflikt- und Gewaltsituationen: es geht ums Abziehen, ums Abzocken, um Erpressung, Mobbing, ums Draufhauen, ums Wegschauen und Mitmachen und schließlich um Liebe und Verteidigung. Ganz aktuelle Themen also, die heute nicht nur Jugendliche beschäftigen, sagt Frank Landua. Für ihn ist es deshalb nicht nur ein aktuelles sondern vor allem sehr lebensnahes Schauspiel, das er auf die Ötigheimer Bühne bringt. Insgesamt wird Eins auf die Fresse dort elf Mal zu sehen sein. Rund 20 Akteure des Ötigheimer Jugendclubs wirken mit. Sie haben sich im Januar das erste Mal getroffen und arbeiten derzeit sehr intensiv an der Einübung des Stückes. Denn viel Zeit bleibt nicht mehr, weiß auch Frank Landua: Am kommenden Wochenende proben wir kräftig, dann werden auch die ersten Kostüme fertig sein, sagt der Regisseur. Bewusst sehr einfach gehalten ist dieses Mal das Bühnenbild. Ein schwarzer Boden, graue Vorhänge und einige graue Theaterwürfel, die als Schreibtisch, Bett, Balkon oder Schulhofmauer eingesetzt werden können. Dazu kommen einige wenige Requisiten. Das spärliche Bühnenbild zeigt auch, wie es bei den dargestellten Jugendliche im Inneren aussieht: trist, grau und oftmals hoffnungslos, beschreibt Frank Landua. Denn das Stück beleuchtet die Rolle des Täters ebenso wie die des Opfers und spricht dabei Jugendliche ebenso an wie Erwachsene. Dabei werden Fragen gestellt: gibt es einen Ausweg? Oder: Wie sieht es in deiner Familie aus? Sicherlich also nicht leichteste Stoff, den sich Frank Landua hier ausgesucht hat. Für die jugendlichen Darsteller besteht die Herausforderung darin, dass sie Gleichaltrige ebenso spielen wie Lehrer oder einen Schuldirektor. Einige von ihnen haben bereits Erfahrung auf der Ötigheimer Freilichtbühne sammeln können, für andere dagegen ist Eins auf die Fresse das erste Theaterstück überhaupt. Und für Frank Landua bleibt drei Wochen vor der Premiere das Zwischenfazit: Die Mischung stimmt. Eins auf die Fresse wird insgesamt elfmal auf der kleinen Bühne der Volksschauspiele in Ötigheim zu sehen sein. Samstags, am 22. und 29. Oktober, am 5. und 19. November sowie am 3. Dezember jeweils um 18 Uhr. Sonntags am 23. und 30. Oktober und am 6. November ebenfalls um 18 Uhr. Freitags wird am 11. November und 2. Dezember um 19 Uhr gespielt, während sich der Vorhang am 18. November bereits um 17 Uhr hebt. (Stephan Friedrich)