Ein Blick zurück auf unser Programm 2019 Der gestiefelte Kater
Fridolin erbt von seinem Vater, dem Müller, nur einen Kater. Verzweifelt sorgt er sich um seine Zukunft. Da beginnt Kater Kasimir wie im Märchen zu sprechen. Kasimir möchte herrschaftlich ausgestattet sein: mit Wams, Hut und einem Paar Stiefeln! Zögerlich vertraut ihm der Müllerssohn. Kasimir verschafft sich Zugang zum Hof des Königs und diesem seine ersehnte Leibspeise: Rebhühner. Mit Fantasie, Mut und Geschick gibt er Fridolin als einen Grafen aus (für den sich ganz besonders die Prinzessin interessiert) und nimmt es sogar mit dem mächtigsten Gegner auf: dem angsteinflößenden Zauberer Manipulu. Kann das gut gehen? Das bekannte Grimmsche Märchen Der gestiefelte Kater erlebte bei den Volksschauspielen 2019 eine packende Neuinszenierung von Torsten Krug – mit Kinderchor, Kinderballett, großem Ensemble und Katzenmusik-live-Band! Lucy Schindele spielte den Kater Kasimir, Chase Tolbert Müllerssohn Fridolin, Julian Baumstark brillierte als böser Zauberer Manipulu. Rund 11.000 Besucher folgten der Einladung.
Freilichtbühne Ötigheim
Besetzung
Inszenierung Torsten Krug, Regieassistenz und Soufflage Tobias Kleinhans, Musikalische Leitung Maria Bagger, Bernard Bagger, Kostüme Olga Knack, Choreografie Andrei Golescu, Julia Krug, Bühne Bettina Scholzen, Spielleitung und Künstlerische Begleitung Julia Krug
PERSONEN
Kater Kasimir Lucy Schindele, Fridolin, Müllersohn Chase Tolbert, Zauberer Manipulu Julian Baumstark, Der König Kurt Tüg, Die Königin Sabine Speck, Die Prinzessin Madeleine Kühn, Der Hofmarschall Alexander Grünbacher, Der Hofkoch Stefan Brkic, Der Beikoch Colin Kraft, Der Jungkoch Florian Woll, Ludwig Schwarzrieder, Schuster Gerold Baumstark, Die Frau des Schusters Ulrike Weßbecher, Wirtin Christina Kalkbrenner, Wachen des Königs Christoph Dettling, Michael Enderle, Michael Patzelt, Siegfried Peter, Bühnenmusiker Bernard Bagger, Anna Bagger, Mattis Harbers, Florian Hug, Daniel Kessler, Michael Nold, Rudi Wild
Kindertanzgruppe der Volksschauspiele Ötigheim, Leitung: Julia Krug
Kinder- und Jugendchor der Volksschauspiele Ötigheim Solistinnen: Lucia Battaglia, Sarah Appel, Leitung: Maria Bagger
Fahnenschwinger Rastatt e.V. Leitung: Peter Thom Fanfarenbläser Dominic Appel, Richard Fortenbacher, Markus Horzel, Steffen Kleinkopf, Thorsten Kölmel
Impressionen aus dem Stück Bildergalerie
Pressestimmen
KATER KASIMIR VERZAUBERT MIT LIST UND TÜCKE
Heiß war es am 20. Juli. Davon haben sich die Besucher der Nachmittagsvorstellung der Freilichtbühne in Ötigheim jedoch nicht abhalten lassen. Da das Märchen der Gebrüder Grimm, Der gestiefelte Kater, für Kinder bestens geeignet ist, waren viele anwesend und haben prächtig mitgemacht. Auch die in dem Stück mitwirkenden Kinder waren bestens aufgelegt und schon von Anfang an haben diese ihre Begeisterung und Spielfreude aufs Publikum übertragen. Natürlich waren auch die Erwachsenen vollkommen in ihren Rollen aufgegangen. Äußerst pfiffig wirkte Lucy Schindele als sprechender Kater Kasimir mit. Sie schnurrte, putzte und streckte sich, wie es jeder Katzenbesitzer kennt. Dass der Kater allerdings sprechen kann, erleichtert seinem Besitzer, dem Müllersohn Fridolin (Chase Tolbert), vieles. In dem Märchen ist zu erfahren, dass es der Kater mit seiner Schläue und Cleverness schafft, den Müllerssohn mit der Prinzessin zu vereinen.
Auf der riesigen Freilichtbühne ist dabei im Vordergrund das Schloss zu sehen, daneben eine Schusterei und die Mühle. In den Bergen wohnt der Zauberer Manipulu, exzellent dargestellt von Julian Baumstark: lange wehende Haare, Ketten und Ringe am Hals, schwarz gekleidet und den Zauberstab in der Hand. umringt von zahlreichen Mäusen, in die er Kinder verzaubert hat. König, Königin, Prinzessin und das gesamte Schloss fürchten sich vor Manipulu. Kater Kasimir gelingt es aber durch einen Trick, ihn zu vernichten: Als Manipulu sich in eine Maus verwandelt, packt ihn Kasimir am Genick. Der Zauber ist vorbei. Am Ende ist stehender Beifall der Lohn für die großartigen Mitwirkenden, die am Ausgang gerne noch Autogramme gegeben haben. Positiv aufgefallen sind mir die Bühnenmusiker um Anna und Bernard Bagger, die die Aufführung zudem bereicherten. Die gelungene Aufführung war für mich erneut eine Freude. Mich erstaunt alljährlich, wie die Einwohner von Ötigheim hinter ihrem Volksschauspiel stehen. (Christel Pascal)
AM ENDE HAT DAS BÖSE KEINE CHANCE
Premiere für den Gestiefelten Kater: Das diesjährige Kinderstück der Ötigheimer Volksschauspiele hat am Samstag vor nahezu ausverkauften Rängen seine Erstaufführung gefeiert. Es ist ein fröhliches Spektakel mit viel Musik, Tanz, Gesang und einigen Spezialeffekten, das nicht nur den Kleinen, sondern auch den Großen Spaß macht. Erzählt wird die bekannte Geschichte, die schon die Gebrüder Grimm erzählt haben, die auf der Ötigheimer Freilichtbühne erstmals 1995 gezeigt wurde und die nun Torsten Krug für das Jahr 2019 aufgefrischt und bühnentauglich gemacht hat. Chase Tolbert spielt den Müllersohn Fridolin, der am Anfang der Geschichte steht; und der 20-jährige Ötigheimer meistert seine erste Hauptrolle bei den Volksschauspielen mit Bravour. Fridolin also, der Müllersohn, der beim Erben zu kurz kommt, weil er der Jüngste ist. Nur ein Kater fällt für ihn ab, Kasimir heißt er, und Fridolin überlegt, wie er das Tier wohl wieder loswerden könnte. Schön angeschmiert bin ich mit dem Kater, so sein Stoßseufzer. Doch weit gefehlt – der Kater kann sprechen und erweist sich als echter Glücksgriff. Lucy Schindele, die schon die Heidi gab in Ötigheim, spielt den sprechenden Vierbeiner mit viel Herzblut und begeistert das Publikum. Kater Kasimir, der Gewitzte, schlüpft in Lederstiefel, Wams und Federhut und gewinnt mit Glück und List das Vertrauen des etwas trotteligen Königs (Kurt Tüg) samt seiner überkandidelten Gattin (Sabine Speck) und seines verzogenen Töchterleins (Madeleine Kühn). Der König zeigt sich freigiebig, öffnet die Goldschatulle und glaubt dem Kater sogar noch die Geschichte, dass sein Herr kein zerlumpter Müllersohn sei, sondern der Graf Groß-Fridolin von Schwindel-Flunkerhausen. Reichtum und die Gunst des Königs für Fridolin und Kasimir, die Geschichte könnte hier eigentlich vorüber sein. Wenn da nicht der bösartige Zauberer Manipulu (hervorragend: Julian Baumstark) wäre, der den großen Auftritt liebt, das Volk wie den König piesackt und der eigentliche Gegenspieler des schlauen Katers ist. Der Zauberer will dem König sein Land und seine Reichtümer entreißen, doch der Kater hat anderes im Sinn – es kommt zum großen Showdown mit viel Rauch, speienden Wasserfontänen, Spannung und Dramatik. Es ist ein großer Spaß fürs Publikum, auch wenn bei der Premierenaufführung einer der Spezialeffekte nicht funktioniert: Das flammende Schwert will sich trotz aller Zauberkünste Manipulus nicht in Band setzen lassen. Doch egal: Die Beteiligten überspielen das so professionell, dass kaum jemandem die Panne aufgefallen sein dürfte.Dem Publikum gefällt es trotzdem, und am Ende gewinnt, wie es sich gehört, das Gute. Der Kater triumphiert, er bringt den bösen Manipulu dazu, sich selbst in eine Maus zu verwandeln, und macht dem Nagetier dann den Garaus.Ende gut, alles gut? Fast. Schließlich fußt das gute Ende auch auf der Lüge vom Grafen Schwindel-Flunkerhausen. Frdiolin fasst sich ein Herz, gesteht dem König den Schwindel – und wird trotzdem mit einem Platz im königlichen Schloss und der Hand der Prinzessin belohnt. Nun ist es wirklich vollbracht, das Böse ist besiegt, das Gute hat gewonnen – und das Publikum erhebt sich zu begeistertem Applaus. Premiere gelungen. (Thomas Trittmann)