Zauberflöte
2001 zeigen die Volksschauspiele mit Wolfgang Amadeus Mozarts Zauberflöte erstmals eine Opernproduktion. Tamino und Papageno sind mit den Sängern Jay Alexander (Tenor) und Marc Marshall (Bariton) bestens besetzt. Für die Musik sorgen das Philharmonia Ensemble und das Kammerorchester Ötigheim. Alle Veranstaltungen sind ausverkauft.
Handlung
Pamina, die Tochter der Königin der Nacht, ist von Sarastro, dem Führer eines geheimnis-vollen Priesterordens entführt worden. Der Prinz Tamino und der Vogelhändler Papageno machen sich auf den Weg zum Weisheitstempel, wo Pamina gefangen gehalten wird. Sarastro will Tamino dort einigen Prüfungen unterziehen, um ihm nach den Gesetzen des Priester-ordens Pamina zuzuführen. Doch die Königin der Nacht holt derweil zum Feldzug gegen ihren Erzfeind Sarastro aus…
Rollenbesetzung
Musikalische Leitung Matthias Hammerschmitt
Inszenierung Manfred Straube
Regieassistenz Bernadette Kölmel, Corina Kühn
Inspektion Rudi Wild
Kostüme Helmi Henßler
Bühnenbild Fridolin Müller
Bühnentechnik, Pyrotechnik Herbert Kühn, Adrian Walz
Maske Karl-Heinz Kellermann, Sabine Bott, Karin Grün, Luzia Hettel-Rohrer, Nicole Schmeiser, Renate Schöner, Hatay Yalcin
Tonregie Wolfgang Höfele
Licht- und Tontechnik Rolf Glatt, Olaf Nold, Timo Rupp, Steffen Sachsenmaier, Werner Sparka, Daniel Hammer, Alexander Grünbacher
Solotanzpaar Emmanuelle Heyer, Matthias Christ
Choreografie Andrei Golescu
Abendspielleitung Gerhard Franz Brucker
PERSONEN
Sarastro Dimitry Ivashchenko
Tamino Jay Alexander
Sprecher Gerhard Franz Brucker
Erster Priester Werner Sachsenmaier
Zweiter Priester Horst Bauer, Gregory Outwater
Dritter Priester Rudi Wild
Königin der Nacht Sonja Gerlach
Pamina, ihre Tochter Annette Postel
Erste Dame Pamela Hamblin
Zweite Dame Gerda-Maria Eiselmair
Dritte Dame Regina Grönegress
Erster Knabe Tatiana Baumstark
Zweiter Knabe Irina Loskowa
Dritter Knabe Annette Kraus
Papagena Meike Siegelowa
Papageno Marc Marshall
Monostatos, ein Mohr Gregory Outwater, Horst Bauer
Erster geharnischter Mann Julius Best
Zweiter geharnischter Mann Josef Kühn
Erste Sklavin Sabine Speck
Zweite Sklavin Elisabeth Hug
Dritte Sklavin Tina Kalkbrenner
Chor der Volksschauspiele Ötigheim
Männergesangverein 1863 Ötigheim e.V., Einstudierung: Gerold Engelhart
Gesangverein Liederkranz Ötigheim, Einstudierung: Bernhard Riffel
Ensemble Philharmonia, Konzertmeister: Johannes Krampen
verstärkt durch Mitglieder des Kammerorchesters Ötigheim, Einstudierung: Alfons Rieger
Reiterinnen und Reiter, Inspektion: Claus Becker, Adolf Kohm
Pressestimmen
Badische Neueste Nachrichten, 20. Juni 2001
EIN BAUKRAN ALS SIGNAL DER MODERNE IM WEISHEITSTEMPEL
(…) Mit dieser ersten Opernproduktion wagen die Volksschauspiele einen mutigen Schritt. Hatte die Spielgemeinschaft sich bisslang auf die große Dramen beschränkt und allenfalls gelegentlich mal volkstümliche Operetten oder populäre Musicals auf ihre große Freilichtbühne gebracht, bricht mit Mozarts ‚Zauberflöte‘ tatsächlich so etwas wie ein neues Zeitalter an. Die Sorge der Veranstalter freilich, das Wagnis knne zu einem Desaster geraten, erwies sich als unberündet: Alle fünf Vorstellungen der laufenden Saison sind ausverkauft und die Kartennachfrage so lebhaft, dass die Ötigheimer darüber nachdenken, die Oper auch im kommenden Jahr wieder aufzunehmen.
Der besondere Reiz der Zauberflöte liegt in dem spannungsvollen Nebeneinander von märchenhaft-naivem Singspiel und mystischer Erhabenheit. Beide Elemente sind gerade mit der Ötigheimer Tradition eng verbunden, und so lag es denn nahe, mit diesem Werk den ersten Schritt in eine neue Zukunft zu wagen., Die Inszenierung von Manfred Straube spielt die volkstümlichen Momente der Oper breit und genüsslich aus. Dabei ist vorallem Marc Marshall als praller Papageno eine effektvolle Stütze… (…)
Badisches Tagblatt, 2. August 2002
ZAUBERHAFTES WALDMÄRCHEN
(…) Auch die Wiederaufführung bei den Volksschauspielen zeigt unverminderte Musiziert- und Spielfreude. Lässt die Posse um Papageno, die Feindlichkeit zwischen Sarastro und der Königin der Nacht leidenschaftlich erneut aufflammen und alles in den erfolgreich bestandenen Prüfungen von Pamina und Tamino harmonisch enden.
Die sehr scharf eingestellten Lautsprecher ermöglichten es, das Geschehen auf der hell ausgeluchteten Bühne musikalisch bis ins letzte zu verfolgen. Regieeinfälle sorgen für Bewegung auf der Naturbühne. Die schlange, aus der die Königin der Nacht tritt, wirkt in ihrer Größe unheimlich. Die rasenden Pferde, bei der Flucht Taminas machen einen gekonnt wilden Eindruck. Papagenos Späe amüsieren, und Taminos Haltung entspricht der eines Edelmannes. Feinheiten in der Führung der Chöre und Massenszenen geben sich handlngserhellend. (…)
Offenburger Tagblatt, 2. August 2002
PAPAGENO SCHWÄRMT WIEDER ZUM KÜSSEN
(…) Wenn es dunkel wird, hat die Königin der Nacht ihren Auftritt. Gespannt wartete das Publikum auf die bekannte Passage, die der Sängerin alles abverlangt. SDonja Gerlach, im grünen Paillettenkleid, meisterte die Koluraturarie mit Bravour. Für große Auftritte sorgt die Treppe zum Tempel. Dort sang Prinz Tamino sein Intro, einfühlsam interpretiert, klar verständlich. Jay Alexander hat die passende Stimme für einen Helden, ganz zu schweigen vom Aussehen, das vor allem die drei Dienerinnen der Königin beeindruckte. Später sank an selber Stelle Pamina in den Lichtkegel. Mit reiner Stimme klagte die Tochter der Königin der Nacht über ihr Schicksal. Annette Postel trifft den Ton einer Verfolgten, die sich aber durchaus zu rechtfertigen weiß. (…)